13.12.2005: Der Bau der Pilotanlage in Wegberg hat begonnen

Clyvia: Bau der Pilotanlage in Wegberg hat begonnen

 

Erster Spatenstich markiert entscheidendes Kapitel der Firmengeschichte

 

Wegberg, 13. Dezember 2005. – Am heutigen Dienstag hat mit dem ersten Spatenstich der Bau der Pilotanlage zur Herstellung von Heizöl und Diesel aus Abfallstoffen begonnen, die die Clyvia Technology GmbH auf ihrem Firmengelände in Wegberg-Wildenrath errichten wird. Die offizielle Zeremonie fand in Anwesenheit der Bürgermeisterin der Stadt Wegberg, Frau Hedwig Klein, statt.

 

„Der heutige Tag“, so Dr. Manfred Sappok, einer der beiden Geschäftsführer von Clyvia, „markiert für unser Unternehmen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Vermarktung der patentierten Technologie, die das Entsorgungsproblem lösen soll.“ Für die kombinierte Forschungs- und Produktionsstätte steht am Firmensitz von Clyvia ein Grundstück von insgesamt 5.000 m2 zur Verfügung. Neben der Anlage zur Depolymerisation von organischen Reststoffen umfasst das Referenzobjekt zwei separate Großtanks sowie Flächen für die spätere Serienproduktion.

 

Pilotanlage zur Herstellung von Heizöl und Diesel aus Müll nimmt 2006 ihren Betrieb auf

 

Für die Errichtung der 1.000 m2 großen Halle zur Unterbringung der Anlage wird mit einer Bauzeit von drei Monaten gerechnet. Demnach werden die Arbeiten am Gebäude voraussichtlich im Frühjahr 2006 abgeschlossen sein. Einen Monat danach wird die Pilotanlage ihren Betrieb aufnehmen können.

 

Clyvia hat ein bisher einzigartiges Verfahren zur Herstellung von Heizöl und Dieselkraftstoff entwickelt, das organische Abfälle wie Altöl, Spülöl und Kunststoff als Ausgangsmaterialien nutzt. Bei dem Verfahren auf Basis der fraktionierten Depolymerisation handelt es sich um einen Prozess, der dem Cracken von Rohöl ähnelt. Im Rahmen der Veranstaltung konnten die anwesenden Gäste und Vertreter der Presse selbst miterleben, wie ein Notstromaggregat mit Kraftstoff aus Müll betrieben wurde.

 

 

Wende in der Entsorgungspolitik sorgt für großes Marktpotenzial

 

Seit dem 1. Juni 2005 ist die Ablagerung unbehandelter organischer, biologisch abbaubarer Siedlungsabfälle verboten. Der deutsche Entsorgungsmarkt befindet sich damit in einem Umbruch: Rund 200 Deponien mussten bereits schließen, womit sich ihre Zahl mehr als halbiert hat. Für das jährliche Abfallaufkommen von rund 30 Millionen Tonnen stehen bundesweit nur noch 72 Müllverbrennungsanlagen und 66 Abfallbehandlungsanlagen zur Verfügung. Die Verarbeitung von Kunststoffabfällen zu Diesel oder Heizöl könnte hier eine wesentliche Entlastung bringen. Bei Clyvia rechnet man daher alleine in Deutschland mit einem Potenzial von 500 und weltweit mit bis zu 10.000 Anlagen. Geplant sind Anlagen mit einer Verwertungskapazität von 4.000 bis 40.000 Tonnen Abfall pro Jahr.

 

Die Energieeffizienz des Verfahrens ist hoch und beträgt je nach Einsatzstoff 80 bis 95 Prozent. Unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten, die mit dem Betrieb einer solchen Anlage einhergehen, ist es nach Berechnungen des Unternehmens möglich, Diesel oder Heizöl zu einem Preis von etwa 0,77 Euro pro Liter inklusive Steuern herzustellen – rund 30 Prozent weniger als aktuell an den Zapfsäulen in Deutschland verlangt wird.